19 minus 3
Dieser Rechenaufgabe, sicherlich der schwierigsten seines Berufs, muss sich der Bundestrainer am Ende dieses Lehrgangs stellen. Er hat sich viel Zeit dafür genommen, alle denkbaren Varianten sicherlich hundertfach durchgerechnet, aber spätestens am Sonntag Abend ist eine eindeutige Lösung gefragt. Peters hat die Aufgabenstellung schon ein wenig eingeengt. Seit dem HamburgMasters und der Nominierung der beiden Torhüter Arnold und Schulte heißt die Aufgabe eher 17 minus 3 und auch hier hat sich Peters noch einige weitere Parameter gesetzt. Er will 5 Stürmer mit nach Athen nehmen, 6 sind noch im Rennen. Also 6 – 1. Und für Abwehr und Mittelfeld sind 9 Fahrkarten zu vergeben, also 11 minus 2. Die Zwischenrechnungen erleichtern sicherlich die Annäherung. Und helfen vielleicht auch den vielen Bundestrainern im Lande. Eins kann man allerdings schon sicher sagen. Lunau-Mierke wird dieses Mal nicht dabei sein.
Toll, wie die Mannschaft mit diesem Druck und diesem Wettbewerb umgeht. Da wird, und dieses ist wirklich keine euphemische Phrase, in unglaublich fairer Weise diese Entscheidung herbeigeführt. Jeder unterstützt jeden. Da wird im Spiel der Ball immer zum am besten postierten Stürmer abgespielt. Da wird das Anspiel nicht auf einmal holpriger. Da freut man sich mit, wenn der Athen-Konkurrent ein Tor erzielt oder dem Abwehrkollegen eine hervorragende Rettungstat gelingt. Das überstrapazierte Wort vom Teamgeist zeigt sich hier an einer Stelle, wo Egoismus nur allzu verständlich wäre. Es scheint, als könnten alle mit diesem Druck umgehen. Das Spiel gegen Pakistan hat hier große Anerkennung gefunden. Fast fehlerlos war das Spiel in der ersten Halbzeit. Für die deutschen U 18-Teams, die hier auch jeweils drei Spiele gegen die Niederlande absolvierten, bester Anschauungsunterricht. So sieht das aus, wenn es fertig ist, was ihnen ihre Trainer Althoff und Willemsen zu vermitteln versuchen.
Die Rechenaufgabe für Bernhard Peters wird dadurch nicht einfacher, dass sich alle ihrer Bestform nähern. Aber andererseits: ein Luxusproblem, oder?
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