Unwiderstehlich: Moritz Fürste
Seit Sonntag ist er hier in Chennai, heute Abend wird er in seinem erst vierten Länderspiel gleich bei einem großen Turnier Deutschlands Mittelfeld gegen Pakistan stärken. Hoffentlich können wir heute Abend auch den dritten Teil des Cäsarschen Dreisatzes erleben.
Wie die Karriere im A-Team so zog Moritz Fürste auch unwiderstehlich im DHB im letzten Jahr nach vorn. Bis zur EM 2004 hatte er kein einziges Jugendländerspiel für den DHB bestritten, hatte nicht den üblichen Karriereweg durch die Jugendnationalmannschaften des DHB gemacht (Auch Philip Witte, den ich vorgestern vorgestellt habe, ist ja erst spät dazu gestoßen. Also Jugendliche, die Ihr bei den ersten DHB-Sichtungen übersehen werdet, gebt nicht auf. Geht Euren eigenen Weg). Eher zufällig kam Moritz dann auch zu Länderspielehren. Bundestrainer Uli Forstner telefonierte mit Mos Clubtrainer Lutz Reiher wegen eines anderen U-21-Kandidaten. Lutz empfahl ihm stattdessen Mo Fürste. Der nutzte seine Chance und ist seitdem fest dabei. Bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden bei der Junioren-WM in Rotterdam in diesem Jahr war er dort gar Torschützenkönig. Dann brach die Hand, aber die DHB-Karriere war nur kurzfristig unterbrochen (sein erster A-Kader-Einsatz sollte eigentlich schon beim HamburgMasters sein, das mit seinem Namen bedruckte Trikot hatte ich schon im Gepäck).
Mit vier Jahren nahm ihm der zu früh verstorbene Vater (selbst Bundesligaspieler für Klipper und den UHC) mit zum UHC, hier begann er, wie damals alle UHC-Minis, bei Sigi Lück das Hockeytraining. Ralf Steikowski, Frank Hänel, Marc Herbert und in den letzten Jahren bei den Herren Lutz Reiher entwickelten seine Hockeyfähigkeiten. Erst Stürmer wurde er von Frank Hänel in die Abwehr „strafversetzt“ („bei mir spielst du nie mehr im Sturm“). Unwiderstehlich. Heute ist er wieder weiter vorn anzutreffen. Nicht ganz so weit wie Bruder Jonas, 19, dem früher das größere Talent nachgesagt wurde. Auch dieser Jugendnationalspieler (man kommt als Nationalspieler inzwischen im Doppelpack, siehe die Domkes, Hentschels, Emmerlings, Zellers, Weß’, Witthaus’, Wittes, …).
Und sonst: den größten Teil seiner Zeit verbringt der BWL-Student im 2. Semester mit Kalle Nevado, Paddy Breitenstein und Mo Falcke bei Hockey, Party, Playstation. Mit Mo Falcke und Ali Personi trainiert und betreut er beim UHC auch die B- und A-Mädchen. Muss das ein Anreiz sein, in Hamburg dieser Mädchenaltersklasse anzugehören. Bei den attraktiven Trainern - unwiderstehlich. Nicht minder bei der Flottbeker Konkurrenz, denn Philip Witte ist in derselben Altersklasse als Trainer für die Blau-Weißen aktiv. Ein Wunder, dass Mo bei dem Programm auch noch Zeit für Freundin Stephanie findet.
Er bezeichnet sich selbst als den faulsten Schüler Hamburgs, hat aber keine Ehrenrunde gedreht, sondern im Gegenteil noch zwischendurch drei Monate in Australien verbracht („offiziell der Sprache wegen, aber eigentlich ging es mir ums Hockey“). So spielte er bei UWA Perth (University of Western Australia) zusammen mit Grant Schubert und Matthew Wells, die hier im australischen Team stehen, um die Distriktsmeisterschaft. Ich denke, wir werden noch von ihm hören: unwiderstehlich.
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