Zimmer frei
Der vergleichende Blick geht zur Zeit immer wieder nach Portugal, wenn man die Leistungen der Junx mit sechs Spielen in 8 Tagen, allesamt gegen die Weltspitze auf der einen Seite sieht, und auf der anderen Seite sich ein Bild macht von unserem Leben im Container und dem Leben unter fünf und mehr Sternen. „Das ist schon grenzwertig“, wie es heute morgen Stephan Decher etwas euphemisch ausdrückte. Vor allem die sanitären Bedingungen (vier Duschen und Toiletten für alle Mann) sind schon an der Belastungsgrenze. Und ob man immer Schlaf findet, wenn fünf Mitbewohner das Zimmer teilen? Aber was uns nicht umbringt.... Da gedeiht der Galgenhumor. Bechi regte an, heute Abend nach bester Container-Art den ersten Bewohner rauszuwählen. Gute Chancen hatte heute der Teamchef. Wurde er doch erneut dabei ertappt, sein Frühstücksgeschirr nicht in die Spüle gestellt zu haben. Noch hat er die grüne Karte für die Aufnahme in die Wohngemeinschaft nicht sicher. Die bekam heute Tibor Weissenborn. Zugegeben, eine plumpe Überleitung zum heutigen Hockeyspiel. In der Spielvorbereitung stand wieder einmal das Thema Freischläge am Kreis auf der Tagesordnung. Hier haben die Junx unter Anleitung von Stephan Decher schon einige wirkungsvolle Varianten entwickelt. Auf eine weitere machte Bernhard Peters aufmerksam. „Hupe, du kannst auch mal einfach den Ball in den Kreis bollern. Es widerstrebt mir zwar, aber es ist gut. Das liegt dir, das ist Hupes Welt.“
Zum Abschluss, ich habe es versprochen, eine neue Geschichte aus Justus Welt. Am Pfingstmontag, nach Rückkehr vom Länderspiellehrgang mit den Australien-Spielen in Leipzig traf sich Justus mit einigen Freunden daheim in Erlangen. Es war Bergkirchweih (wie ich heute lernte, so etwas wie Oktoberfest im Juni). Nach der Feier ziehen alle Leute durch die Strassen und in die Kneipen, vor allem vor dieselben. Justus hatte einen alten Schulfreund wieder getroffen und so spazierten sie, zusammen mit Freundin, Schwester und einigen anderen durch die Straßen und kamen auch an einem parkenden Polizeibus vorbei. Einige Polizisten saßen darin, einer lehnte gelangweilt vor der offenen Fahrzeugtür. Justus näherte sich und zeigte mit dem Zeigefinger auf dessen Brust. Sie kennen diese uralte Verlade. In dem Moment, wo das Opfer nach unten schaut, bekommt er einen kleinen Nasenstüber. So auch unser Gesetzeshüter, der rot anlief und schäumte. Vor der Verhaftung stehenden Fußes wurde Justus deshalb bewahrt, weil die Kollegen Ordnungshüter aus dem Bus strömten und schallend schadenfroh lachend über den Kollegen herfielen. Auch Justus and friends stimmten in das Gelächter ein und auch unser Auge des Gesetzes war inzwischen ein lachendes. Justus bekommt einen Platz in unserer WG, oder?
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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