Der mündige Athlet
Gern wird in Sonntagsreden und hehren Selbstdarstellungen von Funktionären und Verbänden das Lied vom mündigen Athleten gesungen. Die Wirklichkeit sieht oft anders aus. Autoritäre Strukturen allüberall.
Gestern Abend war ich wieder einmal angetan von der Art und Weise, wie man im Spitzensport Hockey miteinander umgeht. Bernhard Peters ruft ab und an die Führungsspieler (kein fest umrissener Kreis, kein Gremium) zusammen, um eine Rückmeldung über die bisher geleistete Arbeit zu bekommen und gleichzeitig die gemeinsame Arbeit für die Zukunft abzustecken. Wie belastend waren Maßnahmen, was war gut, was weniger für die Teambildung, wie sollen Belastungen und Regenerationsphasen bis zur WM gelegt werden. Wann der Kreis der Kandidaten eingeengt, wann nominiert. Bei solchen Gelegenheiten wird nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten, vieles selbstkritisch hinterfragt, aber auch Maßnahmen des Trainers kritisiert. Das Angenehme, Peters fordert diese Diskussion heraus, kann zuhören und jeder hat das Gefühl, dass seine Hinweisen bei ihm auf fruchtbaren Boden fallen. Das Ideal vom mündigen Athleten setzt vor allem den kritikempfänglichen, zum Zuhören bereiten Trainer voraus.
Imponierend aber immer wieder die Fähigkeit der Spieler, und nur deshalb sind sie so weit gekommen, ihre eigene Leistung, ihre Leistungsbereitschaft, ihre Disziplin kritisch zu hinterfragen. Ohne in Einzelheiten zu gehen: auch gestern hat sich wieder ein interessanter Dialog zwischen allen Beteiligten entwickelt. Der mündige Hockeyathlet durfte und hatte etwas, nein, ganz viel zu sagen.
PS Familientreffen II
Auch heute Nachmittag beim Training wieder einmal Hockey-Familientreffen. "Mutter Emmel", vielen noch aus der Zeit, als wir miteinander noch per Fan-Mail kommunizieren konnten, kam zu Besuch, um ihre beiden Junx im gemeinsamen Einsatz über Ostern zu bewundern. Auch die Großfamilie Peters war hier, um Papi bei der Arbeit zuzuschauen. Britta Peters und Julia Kunz (natürlich war auch Käptn Kunz mit Frau und Tochter zur Stelle) versuchten herauszufinden, wer denn der aufregende "junge Holländer" da im Team sei oder dieser gutaussehende junge Mann ganz in schwarz. Es folgten weitere Einzelheiten. Frauengespräche eben. Clemens Arnold, seit kurzem sportlich Gladbacher und ab Dienstag beruflich wieder Hamburger (er lässt den Airbus zusammenbauen), hatte dagegen mehr Augenmerk für die Künste seiner Nachfolger im Tor, Ulrich Bubolz und Christian Schulte.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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