Oh, du schöner Westerwald...
…inzwischen stimmt wie in fast allen Jahren der Limburger Zentrallehrgänge wieder die zweite Zeile dieses Liedes. Ohnehin scheint es im Kälteloch Eduard-Horn-Park immer noch ein paar Grad kälter zu sein als auf der Höhe des Guckucksbergs, auf dem sich die Jugendherberge befindet. Hier gab es gestern noch einmal tränenreichen Abschied von der alten „Herbergsmutter“ (das heißt inzwischen Heimleiter) Frau Hebbe, die noch einmal in ihr altes Haus, das sie 28 Jahre geleitet hatte, gekommen war, um Abschied zu nehmen.. „Wito“ Ziaja, ganz Kavalier der alten Schule, übernahm unsererseits die Verabschiedung. Trotz der Kälte heiß her ging es beim abendlichen Spiel. Die Mannschaften war grob nach dem Raster „jung“ gegen „alt“ (ja, Du bist noch jung, Schupo) zusammengestellt und da brannte die Luft. 3:2 gewannen die Jungen um Tibor, Wesa und Buddy. Insgesamt merkt man allen doch mehr und mehr die nun fast einwöchige Belastung mit mehrfachem Training pro Tag an, dazu den Athletik- und Sprinteinheiten, die Benno Eicker jeden Morgen anbietet. Und das alles in ziemlicher Kälte und unter Wohnbedingungen, die alles andere als komfortabel sind. Die Junx sehnen dem Lehrgangsende entgegen. Als kleine Entspannung heute Abend Einkehr im „Schwarzen Adler“, einem etablierten Limburger Restaurant des ehemaligen Nationaltorhüters Alex Breuer.
Ich hatte Ihnen noch versprochen, die beiden Neuen des Perspektivkaders vorzustellen. Diejenigen, die bereits im August in Amstelveen die DHB-Farben vertreten haben, kennen Sie ja vielleicht. Damals nicht dabei sein konnte, obwohl er in der Vorbereitung einen guten Eindruck gemacht hatte, Carlos Gonzales-Nevado. Ihn plagte das Pfeiffersche Drüsenfieber. Jetzt ist er wieder fit und mit seiner Schnelligkeit eine echte Bereicherung im DHB-Sturmspiel. Überhaupt ist es erstaunlich, wie Bernhard Peters immer wieder richtig angenehme Zeitgenossen für die Nationalmannschaft auswählt. Das gilt auch für den zweiten Neuen Moritz Falcke vom UHC Hamburg. Der 21-Jährige ist ein „Spätberufener“. Wurde zwar schon früh DHB-gesichtet, aber irgendwie trotz mehrerer Nachsichtungserfolge nie eingeladen. Erst im letzten Jahr stieß der BWL-Student zum C-Kader, konnte sich aber noch nicht für das EM-Team qualifizieren. Bernhard Peters hatte den sehr intensiv an sich arbeitenden Hamburger, der aus einer typischen Hockeyfamilie stammt (Vater und Mutter spielten beim HTHC, Bruder Christoph beim Marienthaler HTC, Schwester Anne bei den Zehlendorfer Wespen. Der Liebe wegen) regelmäßig beobachtet und nun kam die Einladung. Mit der Folge, das „Mo“ noch einmal, wie Einheimische und Familienangehörige bestätigen, richtig Gas gab.
„Gas geben“ ist auch das Kennzeichen von „Speedy“ Gonzales. Carlos, zur Zeit in der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mainz, ist so ein richtiger Hockeyverrückter. Wer in seinen Club, dem SC 1880 Frankfurt, kommt, wird ihn regelmäßig dort auf dem Platz antreffen. In der Regel mit dem kleinen dreizehnjährigen Bruder Ricardo beim Eckentraining. Wenn er die Grundausbildung fertig ist, will der Computer-Freak, der auch die Homepage seines Clubs betreut, ein IT-Studium (Studienort noch offen) beginnen. Er vergrößert die „Spanien-Fraktion“. Als Kind eines uruguayischen Vaters und einer spanischen Mutter spricht er ebenso perfekt spanisch wie der „geborene Spanier“ Björn Emmerling und die Zugereisten Vino, Schüti, Witti, Mike. Demnächst wird Bernie wohl seine Besprechungen auf spanisch abhalten müssen. Spätestens nach Olympia wird man von den beiden Neuen hören. Vielleicht bekommen Sie aber bereits über Pfingsten eine Chance. Dort wird der A-Kader am Freitag, Sonntag und Montag drei Länderspiele gegen Australien in Leipzig absolvieren, der C-Kader ebenda gegen Ägypten. Und da über Pfingsten wohl neun Nationalspieler mit ihren Clubs (Der Club an der Alster, Real-Polo Club de Barcelona, HC Reading) beim Europa-Cup in Barcelona weilen, sind einige Plätze im Nationalteam neu zu besetzen. Mal sehen, wohin bis dahin der Wind weht.
HockeyHerzliche Glückwünsche
Auch von dieser Stelle noch einmal Glückwunsch an die Mädels in Auckland. Weiter so. Bis Athen.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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