Angekommen
Kaum aus Südafrika zurück sind die Junx seit heute schon wieder in Mönchengladbach versammelt. Aber nicht länger irgendwo auf einem Hockeyplatz am linken Niederrhein. Seit heute heißt der Hockeytreff „Warsteiner Hockey-Park“. Während die Junx heute Abend erstmals den heiligen Rasen des niegelnagelneuen Stadions bespielen, sitze ich ungefähr vier Etagen darüber im Tribünenkomplex. Hier ist auch die DHB-Geschäftsstelle mehr als großzügig untergebracht. Ich sitze am Schreibtisch vom DHB-Leistungssportreferenten Eike Voss, und wenn ich über seinen PC schaue, dann blicke ich aus dem Fenster (die komplette Stadionseite der Büros ist eine Fensterwand) auf den grünen Rasen und die unter Flutlicht wie voll besetzt wirkende Haupttribüne der Gegengerade (die farblich bunt gemischten Schalensitze sorgen für diesen Effekt). Sie merken schon, ich fange an zu schwärmen. Das wird sich in den nächsten Tagen sicherlich noch fortsetzen.
Zurück zu den Junx da unten, die zu einem großen Teil heute hier in Mönchengladbach zum nächsten Zentrallehrgang angekommen sind. Die meisten haben an den drei letzten Tagen noch einen dreistündigen Athletik-Test am Olympiastützpunkt in Frankfurt absolviert. Heute Nachmittag Ausdauertest und jetzt auf leicht gefrorenem Rasen endlich wieder Hockey. So denn alle dabei sind. Denn in der Folge unseres Südafrika-Aufenthalts wurde doch ein Großteil der Mannschaft von einem heftigen Magen-Darm-Virus dahingerafft. Ersten Erkenntnissen nach soll uns dieser aber erst auf dem Rückflug erwischt haben. Ärzte analysierten einen europäischen und keinen afrikanischen Virus. Woran immer man das feststellen kann. Oder besteht Visumspflicht für Viren? Vermutlich war durch die heftigen Belastungen während des Lehrgangs in Potchefstroom das Immunsystem der Junx stärker in Mitleidenschaft geraten als das des Staffs, von dem alle putzmunter hier wieder am Start sind.
Zurück im Leben
Fast nicht dabei hätten Jan-Marco Montag und Christoph Menke sein können. Sie befanden sich am Samstagnachmittag auf der Rückfahrt vom Test in Frankfurt, als Christoph Menke auf der Autobahn bei Montabaur etwas unachtsam war. Sein Fahrzeug geriet ins Schlingern, Schleudern, über die Böschung, mehrmaliges Überschlagen und dann fanden sich Jambo und Menkes kopfheister auf einem Acker wieder. Sie riefen wechselseitig ihre Namen, stellten fest, dass sie noch vollzählig waren und wohl auch fast unversehrt und kletterten durch die zerborstenen Wagenfenster ins Freie. Ihnen gegenüber ein Mann, ein Arzt. Ein Bekannter, einer unserer Team-Ärzte: Dr. Jörn Hillekamp. Der ehemalige Gladbacher war kurz nach Ihnen an der Unfallstelle vorbeigekommen, hatte das Gladbacher Hockeyauto auf dem Feld gesehen und sofort angehalten. Das war nicht nur erste Hilfe, das war schon schutzengelgleich. Jambo musste mit ein paar Stichen genäht werden, beide hatten ein paar Glassplitter, die einige Wunden verursacht hatten, am Körper. Aber sonst scheinbar unversehrt. Wenn ich nach unten blicke, dann sehe ich sie beide schon wieder munter dem kleinen weißen Ball nachjagen. Auch sie wieder angekommen, zurück im Leben.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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