Currywurst
Es geht los. Die heiße Phase der EM-Vorbereitung beginnt. Gibt es eine bessere Standortbestimmung, als sich mit dem amtierenden Olympiasieger Australien zu messen? Weltmeister gegen Olympiasieger hieß gestern Abend das Duell, das leider nur 100 Hockeyinteressierte auf die Anlage des UHC in Hamburg lockte. Während sich die Australier bereits seit einer Woche hier in Hamburg vorbereitet haben, kamen die Junx „direkt von der Autobahn“. Und Bernhard Peters musste erst einmal sichten, wer von den Eingeladenen denn überhaupt spielfähig war. So stellte sich die Mannschaft dann von selbst auf. Florian Keller war gar nicht erst nach Hamburg gereist. Seine auf trockenem Leipziger Kunstrasen beim Eckentraining erlittene Adduktorenverletzung ist trotz intensiver Reha-Arbeit mit Physio Andreas Papenfuß noch immer nicht ausgeheilt.
Als nicht spielfähig meldete sich auch Jan-Marco Montag, der zwar angereist ist, aber noch unter einer Gehirnerschütterung leidet. Die hat er sich nicht auf dem Hockeyplatz zugezogen, sondern „im Ring“. Nein, er hat nicht geboxt. Er war vielmehr am Mittwoch Abend der vergangenen Woche mit Freunden auf dem Weg nach Hause. Am Kölner Ring. Einige ihm unbekannte Türken wollten auf einmal von seiner soeben erworbenen Curry-Wurst (da ist auch der Ernährungsberater aufgeschreckt. Hans Braun, übernehmen Sie!) abbeißen. Jambo hatte selbst Hunger und verweigerte. Von da an versagt seine Erinnerung. Er bekam eine harte Gerade ans Kinn, fiel über Fahrräder, bekam wohl noch mehrere Tritte gegen den Kopf und wachte erst im Krankenhaus wieder auf. Die Täter sind flüchtig. Jan-Marcos Erinnerung auch. Wer es als Spitzensportler bisher nicht gewusst hat: Currywurst ist nix für Euch, Junx. Gebt sie dem gemeinen Breitensportler, wenn ihm danach begehrt. Jan-Marco hofft, am Mittwoch in Bremen wieder dabei sein zu können.
Dann wird Bernhard Peters ein zweites Mal seine vermutlich stärkste Mannschaft gegen den Olympiasieger präsentieren. Auch Käptn Timo Weß wird dann dabei sein. Allerdings als Zuschauer. Die Heilung seines Fußbruchs macht gute Fortschritte, die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes bei der EM, die zunächst vom Doktor Rainer Koll mit nur 10 % angegeben wurde, hat sich deutlich erhöht. In Bremen dabei sein wird nach einjähriger Pause auch der „Hockeyspieler des Jahres“ Björn Emmerling. Ich bin sicher, er hat nichts verlernt. Nach Bremen teilen sich dann die Wege des Teams. Die eine Hälfte wird hier beim Hamburg Masters am Wochenende die deutschen Farben vertreten, die andere ab Montag darauf in Amsterdam bei der Rabobank-Trophy an den Start gehen, ehe Bernhard Peters dann für die EM in Leipzig in der Woche darauf „die Besten vom Besten“ nominieren wird.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
|