Sportler des Jahres
Bei solchen Wahlen werden immer die Falschen prämiiert. Ob gestern Abend, als diese Ehre dem Gelbsünder Take Taekema als Spieler des Tages zufiel, oder bei der bundesweiten Wahl, bei der nicht die gekürt werden, die von vorbildlichem Sportsgeist durchdrungen sind, wie zum Beispiel Dirk Nowitzki, sondern wo Schummel-Schumis oder Doping-Ulles der Jugend von der Presse als Vorbilder präsentiert werden. Auch im Hockey stehen nicht die Eimers oder Weißenborns im Mittelpunkt und schon gar nicht die vorbildlichen Sportsleute wie hier bei uns bei der WM, Niklas Meinert und Christian Schüti, deren Platz hier die Tribüne ist. Und die das beide in vorbildlicher Weise wegstecken, sich weiter voll in die Mannschaft einbringen. Weiter wie Schüti lautstark und immer positiv die Mannschaftskameraden anfeuernd, sich in den Videobesprechungen vorbildlich einbringend, Rat gebend, den Konkurrenten Ulrich Bubolz jederzeit helfend und unterstützend. Kein maulendes Gesicht, keine stichelnden Sprüche nebenbei von beiden. Als Christopher Zeller im Spiel gegen die Holländer Probleme mit seinen Schuhen hatte, war 44 ½-Partner Niklas Meinert blitzschnell zur Stelle, um ihm die seinen zu reichen. Auch im Vorfeld der Nominierung, als es auch um die von Philip Witte, Nicolas Emmerling und Tim Jessulat ging, immer fairer Kampf miteinander, ohne persönliche Misshelligkeiten. Teamgeist zeigt sich vor allem in den schweren Stunden.
Schüti ist der Größte
Besonders schwer das Schicksal, das Schüti hier zu tragen hat. Über fast ein Jahrzehnt immer wieder die Nr. 2. Ich habe mehrfach über die Demut des Bankdrückens hier geschrieben, die ihn wie keinen Zweiten auszeichnet. Dann endlich bei der EM 2005 die Nr. 1. Und so schien es auch, als in dem dichten Konkurrenzkampf mit Ulrich Bubolz sich dieser im letzten Bundesliga-Spiel im Juni verletzte, der CHTC Krefeld aber gerade dank seiner herausragenden Leistungen Deutscher Meister wurde. Schüti stand in fast allen Vorbereitungsspielen der Junx unangefochten im Tor. Bei der ChampionsTrophy, auch noch beim HamburgMasters. Und dann dieser Schlag. Einige Tage vor der WM teilte ihm Bernhard Peters mit, dass er sich für den genesenen Ulrich Bubolz entschieden habe. Sportlich unanfechtbar, denn in den letzten Spielen hatte Christian einige Schwächen gezeigt und damit, vor allem auch bei Ecken, seine Mitspieler verunsichert. Und da der Berliner Wirtschaftsingenieurstudent Bubolz seine Sache hier bisher gut macht, muss Schüti draußen bleiben. Er trägt das – wie Niklas Meinert – zu keiner Zeit nach außen. Vorbildlich, diese Haltung. Für mich der Hockeyspieler des Jahres. Doch wie’s da drinnen aussieht...
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