Olympia-(Ein-)Stimmung
So langsam kommt Endzeit-Stimmung auf. Für einige wird nach Olympia die internationale Hockeykarriere zu Ende sein. So wurde schon auf den Standard-Stationen deutschen Nationalhockeys Abschied genommen. Nie wieder Limburg, nie wieder Leipzig. Ein wenig zu früh kürzlich „nie wieder Amstelveen“, denn da führt uns der Olympiaweg am Samstag noch einmal hin. Einige zählen auch die Trainingseinheiten bis Olympia und ein wenig scheint mir selbst bei den sarkastischsten Olympioniken Wehmut mitzuschwingen. Trotz allem wird die olympische Vorfreude immer wieder durch das bekannte Nato-Rallye-Lehrgangsprogramm gedämpft. Nach der Einkleidungs-Einstimmung am Montag heute ein neuer Versuch von Teilmannschaftsleiterin Uschi Schmitz, per powerpoint olympischen Mythos zu entfachen. Den Junx war weniger nach olympischen Göttern, sondern eher profanen Alltagsproblemen. Die Bilder von der Ausstattung des olympischen Dorfes, von dem gesagt wird, es sei das bei weitem schönste und komfortabelste der letzten Jahrzehnte, führte Björn Michel aber doch eher zu der Frage: „Reisen wir nach Athen oder nach Sparta?“. Der Flachs blühte und jedes unbedachte Wort wurde sofort 16-fach im Munde umgedreht. Da hatte der Ibu (Mannschaftsarzt Dr. Andreas Harlass-Neuking) doch vergessen, sein Mobiltelefon auszuschalten. Es musizierte in die Besprechung hinein. Noch ehe der Ibu das Gerät einschalten konnte, kam schon aus allen Ecken der Originalton Regensburg: „Ja, servus Mario, I hoab koa Zeit, mia sans grad in oana Bsprechuang“ (Anspielung auf Ibus neuen Trainer daheim beim Jahn). Und schon ahmte der nächste das Gespräch zwischen unserem Bajuwaren und seiner Lucie, der dreijährigen Tochter nach.
Großer Jubel für Witti und den „General“ (Matthias Witthaus und Eike Duckwitz), deren digitale Konterfeis als einzige Gnade vor dem strengen Akkreditierungscomputer des ATHOC (des Organisationskomitees in Athen) gefunden hatten. Ihre Teilnahme ist gesichert. Sie erhielten von Uschi Schmitz das passepartout zu allen Olympiastätten. Die anderen müssen am 10. August dann in der großen Warteschlange noch einmal anklopfen. Jetzt heisst es wieder, Vorbereitung auf das nächste Spiel. Das steht heute Abend gegen die Holländer an. Tibs (Tibor Weißenborn wird dann sein 200. Länderspiel) mit seinen jungen 23 Jahren absolvieren.
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