Radio Dudu antwortet nicht
Die Fachkompetenz eines Trainers heute beschränkt sich nicht auf die schlichte Weisheit, dass das Runde ins Eckige muss. Die Wissenschaft hat überall Einzug gehalten. Und auch die Technik. Video, Computer, umfassende Schnittsysteme muss der Headcoach von heute aus dem Eff-Eff beherrschen. Und ständig auf der Hut sein, die Fortschritte der Digitaltechnik nicht zu verpassen. Da ist im DHB vor allem der Leipziger Werner Wiedersich vor, ein sächsischer Tüftler, der immer wieder mit neuen Ideen und ihrer Umsetzung verblüfft. Eher ein alter Hut ist die Verbindung, die Trainer und Video-Mann inzwischen per Funk eingegangen sind. Der eine möglichst hoch oben mit dem genauen Über-Blick aufs Spiel und der sofortigen Video-Kontrolle vor allem der Laufwege von Freund und Feind bei den Ecken, der andere mit Headset, wie man einen Kopfhörer heute nennt, auf der Bank. Auch diese Systeme sind inzwischen sehr ausgereift und funktionieren auf Knopfdruck.
Wenn man denn den richtigen findet. Und genau das ist ein Problem. In seiner Hektik wird der Headcoach schon mal kopflos und plappert los, bevor er die Sprechtaste gedrückt hat. „Stefan, hörst Du mich?“ folgt darauf in einigen Varianten. Stefan hört in diesem Fall nicht. Dann aber wieder „Peters live“, weil er vergisst, die Taste wieder loszulassen. Und Dudu seinen Herrn nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Oder auf einmal ausländische Kommentare auf der Peterschen Leitung. Was ist passiert? Spionage? Lauschangriff der Kontrahenten? Mitnichten, nur den falschen Knopf gedrückt und auf neuer Frequenz, der der Spanier gelandet. In solchen Fällen muss Mario ran. Unser Physio ist inzwischen auch Experte im schnellen Beheben von Brüchen der Funkstrecke. In Ruhe stimmen inzwischen Mario und Stephan vor dem Spiel alles ab. Alles funktioniert bestens. Bis das Spiel beginnt und das hektische Petersche Spiel auf der Funkgerätklaviatur beginnt.
Kürzlich musste Interims-Co-Trainer Uli Forstner gar aus dem fernen Kuala Lumpur den gerade im Beverunger Supermarkt shoppenden Mario nach der Betriebsanleitung fragen. Fernbedienung, sozusagen. Aber Stephan wusste inzwischen Rat und hat die Kindersicherung aktiviert. Nun bleiben beide auf einer Wellenlänge. Fast immer. Gestern wieder hektische Rückfrage von Bernhard bei Mario. „Warum kann ich Stephan nicht erreichen? Warum meldet er sich nicht?“ – Ein gelassener Blick von Mario zum Video-Turm. Dann war ihm alles klar. Stephan Decher war, weil er den letzten Zug nach Frankenthal bekommen musste, um an einer Hochzeit seines Mannschaftskameraden Felix Theobald (auch von hier hockeyherzliche Glückwünsche) teilzunehmen, zur Halbzeit abgereist. Radio Dudu antwortete nicht – mehr.
Schönes Geschenk
Zum 22. von Wesa hat sich unser Käptn etwas Besonderes einfallen lassen. Wesa bekam ein paar holländische Klotschen. Flocke, der geborene Heimwerker, hatte die Holzschuhe schwarz lackiert und - wir sind doch sponsorentreu - wie es sich gehört mit einem Pumastreifen versehen, Timos Nr. 17 und den schwarz-rot-goldenen Insignien bemalt. Julia, jetzt weißt Du, wer das Kinderzimmer streicht...
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HockeyHerzlichst
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