Der Hockey-Zirkus zieht weiter
Gestern noch Hamburg – heute stand die deutsche Mannschaft schon wieder in Amsterdam gegen Indien auf dem Feld. Wenn auch in veränderter Formation. Nur noch sieben Spieler aus dem HamburgMasters-Team sind mitgezogen. Doch der Reihe nach.
Im Rückblick noch einmal hockeyherzlicher Dank nach Hamburg an Peter Müller und seine tolle Mannschaft, besser Frauschaft. Das hat wieder Spaß gemacht. Man fühlt sich beim UHC sofort wie zu Hause. Andrea de Cuvry hat in bewundernswerter Gelassenheit und mit aller Liebenswürdigkeit alles unter Kontrolle. Viele nette Helfer, vor allem die zahlreichen Fahrerinnen und Fahrer der Hyundai-Flotte. Natürlich war auch Gabi Eggers wieder rundum für uns da und ließ keine Wünsche offen. Danke Peter Müller, Andrea, Gabi und alle anderen.
Mit Sack und Pack ging es am Montag Morgen durch den Stau um Bremen Richtung Amsterdam und dort gleich nach der Ankunft auf den Trainingsplatz. Die A-Kader-Spieler, die in Hamburg nicht dabei waren, kommen nun hier wieder zum Einsatz. Dazu vier C-Kader-Spieler, von denen
Benny Weß und Maximilian Müller heute ihr Debüt gaben. Tim Blasberg hatte ja bereits in Mülheim gegen die Niederlande schon einmal mitgewirkt und Philipp Witte ist mit seit heute 6 Länderspielen ja schon ein alter Hase. Besonders das Debüt von Maximilian Müller war heute gelungen. War sich Bernhard Peters vor dem Turnier noch unsicher, ob er den jungen Nürnberger schon in so zentraler Position in der Innenverteidigung debütieren lassen könnte, waren diese Zweifel schon nach dem ersten Ball- und Gegnerkontakt wie weggeblasen. Der kann es. Und wird ein ganz Großer. Bernhard würde sofort abschwächen, „kann ein ganz Großer werden“. Toll aber auch, wie nahtlos auch die anderen sich ohne Probleme in das System einpassen. Da zeigt sich – wie bei der berühmten Ajax-Schule hier vor Ort – die Peters-Schule in Hockey-Deutschland. Die Bundestrainer haben die gleiche Spielauffassung und lehren bis hinab zur „U 16“ dasselbe System. Und die Spieler finden sich problemlos in die jeweils neue Mannschaft.
Und wenn Sie nicht wissen, wer Maximilian Müller ist. Den werden Sie noch kennen lernen. Auf den Hockeyplätzen dieser Welt sowieso und persönlich werde ich ihn Ihnen morgen vorstellen.
Wieder gesund auch Florian Keller, dessen Adduktorenverletzung abgeklungen zu sein scheint. Morgen wird auch „Curry“ Montag noch zum Team stoßen, der vor der EM noch Spielerfahrung sammeln soll, nachdem er in der vergangenen Woche nicht so konnte, wie er vielleicht gewollt hätte. Und fast genesen auch Chrissi Kurtz, der schon dabei ist, aber wegen seiner Entzündung an hinteren Körperteilen erst am Donnerstag zum Einsatz kommen soll. Auch Timo Weß ist bei uns, um mit Athletik-Trainer Klaus Brosius und Physio Andreas Papenfuß ein Reha-Programm zu absolvieren. Die Chancen, doch in Leipzig eingesetzt werden zu können, sind von 10 % auf 50 % gestiegen. So musste der Neu-Amsterdamer Tibor Weißenborn heute zum ersten Mal die Mannschaftsführer-Aufgabe übernehmen. „Erfolgsquote 100 %“, meldete Tibor nach dem Spiel. Er wohnt übrigens ganz in der Nähe unseres Quartiers, des Novotel-Plattenbaus, weil er hier in Amsterdam nach der EM sein Praktikum bei einer Sport-TV-Produktion aufnehmen wird.
So, jetzt sind Sie wieder drin. Der Hockey-Zirkus hat seine Zelte im wundervollen Wagner-Stadion aufgeschlagen. Die Holländer haben hier in schon bekannter Weise wieder eine riesige Hockeystadt aufgebaut. Die acht besten Teams der Welt (es fehlen eigentlich nur Neuseeland und Argentinien) sind hier. Ein seit der WM 1998 in Utrecht entwickelter Turnierstandard mit vielen freiwilligen Helfern, aber auch sehr viel professioneller Ausstattung zeichnet seit Jahren das Rabobank-Turnier aus. Und Jahr für Jahr lassen sich die Holländer wieder mehr einfallen. Es wird immer perfekter. Viele neue Ideen (darüber einmal mehr in den nächsten Tagen). Aber auch hier wie im Hamburg eine angenehme Turnieratmosphäre. Denn hier wie dort sind es die Menschen, die ein solches Turnier prägen und die Hockeyfamilie ausmachen.
P.S.
Dieser Bericht wurde im Stadion geschrieben und von Christian Schulte während der Halbzeit direkt per W-LAN, das hier von allen im gesamten Stadion kostenlos genutzt werden kann, ins Netz gesetzt.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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