Nr. 225 - 7. März 2006

Orientierungen

Meinert, Markowsky, Draguhn, Nevado – das sind nicht die Namen, die normalerweise auf der Torschuetzenliste stehen, wenn Deutschlands Herren netzen. Keller, Zeller, Witthaus erwarten wir, zumindest aus Potchefstroom vergebens. Denn Florian Keller wird in diesem Jahr aus beruflichen Gruenden nicht mehr fuer Deutschland spielen, Christopher Zeller blieb verletzungsbedingt in Muenchen und Wittis Aufenthalt hier gleicht eher einem Sanatoriumsaufenthalt. Aber die intensive mehrmals taegliche Behandlung durch unsere “Baederabteilung” traegt unerwartet schnelle Fruechte. Witti ist gut drauf und hat auch schon wieder mit dem Stocktraining begonnen.
31 Spieler hat Bernhard Peters mit nach Suedafrika genommen, um das WM-Team 2006 zu formen. Ein harter, tagtaeglicher Wettbewerb. Harter Konkurrenzkampf. Aber wohltuend fair und voller Respekt vor dem Mitspieler. So wird jede Leistung des anderen gewuerdigt und bejubelt. Wie auch gestern im Spiel, als die 15 “Nicht”spieler lauthals ihre Kameraden anfeuerten und nach dem Spiel wie echte Suedkurvenfans mit Sprechchoeren “wir wolln die Meister sehen” die Team-Kollegen zur Welle inkl. standesgemaessem “diven” aufforderten. Die siegreichen 16 von gestern wurden ihren Fans gerecht.

v.l.: Carlos Nevado, Benni Weß, Richard Braun, Tim Jessulat

Zu ihrer Orientierung einmal ein paar Worte ueber die Mannschaftsaufstellung. Bernhard Peters versucht die Spieler in den vier Laenderspielen hier so einzuteilen, dass alle zweimal zum Einsatz kommen werden. Gestern Christian Schulte fehlerlos im Tor, in der Innenverteidung Kaeptn Timo Wess und der Nuernberger Max Mueller. Der brillierte wie vor einem Jahr bei seinem Einstand in Amsterdam mit selbstbewusstem harten Anspiel, vor allem mit gutem Auge lang in den Kreis. Allerdings hatte er gestern grosse Schwierigkeiten beim Stoppen. Was allerdings einigen so ging. Auch ein Problem des Kunstrasens sicherlich. Rechtsverteidiger Tim Blasberg mit guten Schlenzern und selbstbewussten Dribblings, links hinten Maik Guenther, der sehr aggressiv gestern eines seiner besten Spiele im Nationaldress machte. Rechtes Mittelfeld wie immer Tibor Weissenborn mit unheimlicher Dynamik. “Sah das schnell aus.” Aber Tibor wie immer Realist relativierte. ‘Die Gegner waren auch schlecht, stellten sich breitbeinig mir entgegen und wenn die dann beim Vorbeilaufen erst Fahrt aufnehmen muessen, sehe ich viel schneller aus als ich es wirklich bin. In der Weltspitze sieht das ganz anders aus.” Tibor ist allerdings auch schon wieder richtig im Saft, hat mit seiner Vereinsmannschaft vom HC Bloemendaal ein Trainingslager in San Diego (“man goennt sich ja sonst nichts”) absolviert und bereits gegen den HC Rotterdam (4:1) das erste Spiel in der niederlaendischen Hooftklass. (bei der Gelegenheit: vieles von den dortigen Spielen von ihm fuers Internet produziert. Stoebern Sie einmal zu www.fieldhockey.tv)

v.l.: Björn Emmerling, Oliver Korn, Maik Günther, Moritz Fürste

Die Emmels, Timo und Mini-me

Bjoern Emmerling gestern als Mittelfelddirigent, links daneben sein Bruder. Zwei Paerchen gestern im deutschen Team, denn als Verteidiger kam auch Benjamin Wess (Kosename “Mini-me”, denn er gleicht seinem Bruder wie ein Zwilling) zum Einsatz, der sich mit gutem Spiel nach vorn in Szene setzen konnte. Im Mittelfeld auch sein Vereinskollege Oli Markowsky ebenso gut dabei wie Youngster Christoph Menke. Stuermer gestern (und auch sonst): Nico Sonnenschein, Sebastian Draguhn, Carlos Nevado (ebenfalls mit Turbo ausgestattet), Philip Witte und Niklas Meinert. Leider keine Gelegenheit ihr Koennen hier zu zeigen werden Stephan Wagner und Oliver Hentschel haben, die heute morgen verletzungsbedingt die Heimreise antreten. Sie geben am Flughafen in Johannesburg Sportdirektor Karsten Dufft die Klinke in die Hand, der uns in den naechsten Tagen hier besucht und den Betreuungskoeffizienten weiter erhoehen wird. Morgen Abend das naechste Spiel, ich werde Sie weiter ins Bild setzen. Wobei die wohlmeinende Beurteilung hier nicht zu voreiligen Schluessen fuehren sollte. Tibor hat den Gegner schon richtig eingeordnet. Zu Ihrer Orientierung.

Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels

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