Lange nichts gehört
Da haben Sie Recht. Bei den letzten Lehrgängen und Länderspielmaßnahmen waren Turn- und Sportschulen unsere Unterkunft. Da ging dann nicht nur die Dusche und vieles andere nicht, es gab auch keine Internet-Verbindung. Ja, es gibt noch weiße Flecken der weltweiten Kommunikation. Während wir inzwischen von allen fernen Plätzen dieser Welt immer schnell den Kontakt zur Heimat herstellen konnten, ist Deutschland hier offenbar Entwicklungsland. Zumindest im Sport und seinen Turnschulen.
Nun sind wir zu einem Lehrgang mit Länderspielen am Wochenende gegen England in Potsdam versammelt. Genauer in Michendorf. Das sieht auch so aus. Sie kennen die Ortschaft vielleicht als ehemaliger Transitreisender nach Berlin. Die letzte Intertankstelle mit steuerfreiem Billigsprit bevor Sie nach Berlin kamen. Oder für die Transit-Berliner: der erste Intershop nach den Grenzprozeduren in Dreilinden-Drewitz, für Raucher sicherer Anlaufpunkt. Hier hat man mitten aufem Dorf ein schmuckes Tryp-Hotel gebaut, das uns nun in den nächsten Tagen beherbergt. 11 km sind es von hier bis zur Platzanlage der PSU, der Potsdamer Sport-Union.
Ein ziemlich verändertes Team hat sich hier eingefunden – mit einem alten Bekannten. Denn viele Ausfälle hat Bernhard Peters derzeit zu verzeichnen: die Zeller-Brüder haben sich brüderlich gezerrt oder die Bänder gerissen, Christoph Menke musste erneut wie auch Eike Duckwitz am Knie operiert werden (Eike wird wohl bald wieder dabei sein), Florian Keller wurde beim Länderspiel gegen die Holländer von deren Kapitän Delmee durchaus nicht unabsichtlich der Finger gebrochen (aber auch er wird wohl in vierzehn Tagen wieder spielen können). Michael Purps ist weiter verletzt. Christian Kurtz steht mit OZ Eindhoven noch im Endkampf der holländischen play-offs und Christian Wein im Endstadium seines Jura-Studiums in Barcelona, das er am Montag abzuschließen hofft. So ist wie in Mülheim aus dem C-Kader Sebastian Draguhn dabei, der Ex-Berliner Nico Sonnenschein kommt vielleicht am Wochenende nahe der alten Heimat zu ersten Länderspielehren. Und wieder dabei – Weltmeister Jamilon Mülders, der es noch einmal wissen will. Trotz seines gebrochenen Daumens (ein echter Mann kennt keinen Schmerz) ist Hupe am Start. Nach Ende des Lehrgangs wird er nur noch für die Playoff-Spiele nach Rom zurückkehren. Vorerst und vorübergehend aber sein Domizil in Hamburg suchen, denn er darf ein Praktikum bei GEO machen. Der passende Einstieg für sein Studium ab November an der Münchner Journalistenschule. Ziel: Wissenschaftsjournalismus. Das kann man sich vorstellen.
Wenige Veränderungen beim Staff. Bernhard Peters ist noch immer der alte, wenn auch viel lockere. Torsten Althoff ist neuer Co-Trainer. Andreas Papenfuß der Physio (der sich mit Mario abwechselt). Bernd Schöpf ist weiter dabei und leistet mir beim Rentner-Frühstück (so die allmorgendliche Beschimpfung durch den Headcoach) Gesellschaft. Zur Rentner-Band gehört auch neu der Athletik-Trainer Klaus Brosius (seine Frau behauptet, er labert zu viel. Das können wir gar nicht feststellen). Eine Bereicherung für den guten Geist im Team. Neu auch der Doktor, Rainer Koll. Hier in Potsdam wird auch Ernährungsberater Hans Braun wieder zur Mannschaft stoßen und nach seinen wundervollen Powerpoint-Präsentationen (keiner hat so unterhaltsame Sport-Illustrationen aus der Serie „Pleiten, Pech und Pannen“) individuell beraten. Über das Drumherum oder die Leute im Hintergrund in den nächsten Tagen mehr. Nun können wir ja wieder täglich senden.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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