Kommt der Zyklon?
Indien in der Nachmonsun-Zeit, Bengalisches Meer, 300 m breiter Sandstrand, Temperaturen um die 30 ° C, da schlägt des Ferntouristen Herz höher. Chennai, 9. Dezember 2005: Hamburger Schmuddelwetter und norddeutscher Landregen wechseln sich ab. Und aus der Ferne, aus dem Pazifik, dräut ein Zyklon, der morgen am Nachmittag Chennai erreichen sollte/ könnte. Just zu der Zeit, wenn wir im ersten Spiel auf die Aussies treffen. Wobei der Zyklon beide Mannschaften träfe. Während das Verletzungs- und Krankheitspech wohl eher uns allein heimgesucht hat. Björn Emmerlings Verletzung hat sich leider als Anriss des äußeren Meniskus herausgestellt. Letzte Bestätigung der Kollschen Erstdiagnose brachte heute Abend die Kernspin-Untersuchung. ChampionsTrophy für Emmel zu Ende, ehe sie begonnen hat. Dafür wird sich morgen früh in Hamburg Moritz Fürste über London auf den Weg hierher machen, um das Mittelfeld zu stärken. Für das morgen auch Justus Scharowsky auszufallen droht. Ein Virus, woher auch immer, hat ihn ereilt. Vielleicht waren die Anreisestrapazen doch zu groß. Eine nette Geste übrigens der spanischen Mannschaft. Alle übersandten über ihren Physio Björn einen Brief der Anteilnahme. Das Verhältnis unter den besten Spielern der Welt, das bewies auch das Benefiz-Spiel gestern Abend, ist von vielen Freundschaften geprägt. Noch verstärkt dadurch, dass viele der Junx in den letzten Jahren im Ausland spielen und gespielt haben.
Die Inder merken: es ist ChampionsTrophy
So langsam erkennt man auch bei den Indern, dass das Turnier zu beginnen scheint. Im Stadion wird gehobelt und gesägt, gestrichen und gewienert. Wenn auch die organisatorische Seite noch verbesserungsbedürftig ist. Turnierdirektor Ken Reed bekam heute Morgen einen Schreibblock, Bleistift und zwei Bogen weißes Papier in die Hand gedrückt, auf dass er die Turnierregularien erstelle. Die anderswo ungefähr ein paar Monate vorher übersandt werden. Nur so ist auch erklärlich, dass wegen vermeintlicher Fernsehwünsche der Spielplan drei Tage vor dem Turnierstart mal eben über den Haufen geworfen wurde. Fernsehsenden planen in aller Regel langfristig.
Davon lassen sich unsere Youngster nicht beeindrucken. Wie bei der letzten CT in Lahore führte Curry Montag, Sebastian Draguhn, Kalle Nevado und Christoph Menke(s) der erste Besuch in die Spielzeugabteilung der neben dem Hotel liegenden Spencer-Mall (einem fürchterlichen Ramschcenter): ferngesteuerte Autos kaufen. Und nun rasen sie wieder mit ihren Ferraris, Porsches und Super-Jeeps über die Flure und tragen den GP von Chennai aus.
Ein bißchen verstimmt Sebastian Draguhn, weil sein Lada
nicht in Schwung kommen will.
Timo hat 'ne Strähne
Zum Abschluss noch einige Hinweise an alle Freunde von Timo Wess. Timo hat Euch nicht vergessen und noch immer lieb. Aber nachdem sich vor vierzehn Tagen sein Laptop verabschiedet hat (ich habe in-team darüber berichtet), gab hier sein Mobiltelefon seinen Geist auf. Und mit ihm alle Nummern dahin. Timo möchte zu Weihnachten überall bei ein paar Keksen die Kontakte persönlich wieder aufbauen. Mehr über Timos Serie demnächst hier unter "Timo über den Dächern von Köln".
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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