Endspiel
Noch fünf Stunden bis zu dem heiß ersehnten, erträumten, erarbeiteten letzten Spiel dieser Weltmeisterschaft 2006. Auf den Gängen ist es sehr ruhig. In einer halben Stunde wird die letzte Besprechung vor dem Finale stattfinden. Das letzte Mal wird Bernhard Peters den kommenden Gegner analysieren, die eigenen Stärken hervorheben. Wird analysieren, kritisieren, motivieren. Wenn auch die meisten Richtung Peking weiter im Team bleiben, so liegt doch auch ein wenig Wehmut über diesem in jeder Beziehung End-Spiel. Das hoffentlich zu einem unvergessenen wird. Über diesen persönlichen Abschied werde ich in den nächsten Tagen noch einmal von dieser Stelle unsere Gedanken darlegen. Im Moment ist dafür die Zeit nicht. Alles viel zu kribbelig.
Das Endspiel wird nicht gerade von unseren Lieblingsschiedsrichtern geleitet werden. Die Kombination Wright (RSA) und Ehlers (Dänemark) war auch in Sydney bei der denkwürdigen Niederlage gegen England am Werk. Das Ergebnis ist bekannt. Viele fragen sich hier, warum nicht der beste Schiedsrichter des Turniers, der Holländer Ten Kate, mit der Spielleitung beauftragt wurde. Aber das darf uns alles nicht stören. „Ihr müsst Euer Spiel machen“, wie Bernhard Peters immer wieder fordert. Das wird die unveränderte Mannschaft sein. Oliver Hentschel ist aus dem Halbfinale noch etwas angeschlagen, wird aber spielen können. Unser Kompliment noch einmal an die beiden „Tribünenspieler“ Christian Schulte und Niklas Meinert, die ihr undankbares Schicksal mit einer vorbildlichen Einstellung ertragen. Ihr seid für mich die Größten.
Nur das Heute zählt
Gestern Abend überreichte Mannschaftskapitän Timo Weß allen Mitgliedern des Staff als Dank für ihre Arbeit ein geniales Erinnerungsbuch, das er zusammen mit Jan Marco Montag hatte herstellen lassen. Ein richtig gebundenes Buch, ein ABC dieses Teams, voller wunderbarer und origineller Fotos. Eine unvergleichliche Erinnerung. Danke auch von dieser Stelle ans Team.
Dank auch an alle Fans, die das Team in diesen Tagen so wunderbar unterstützt haben. Die der jungen Mannschaft den Rückhalt gaben, um sich ganz nach vorn zu spielen. Ihr ward klasse. Nun ist es an der Mannschaft, die gestern Abend noch einen zusätzlichen Motivationsschub erhalten sollte durch eine „Fahrt ins Blaue“, die im Rheydter Kino „Cinema“ endete. Unser Psychologe Hansdieter Hermann (HDH) hatte von Sönke Wortmann einen 20-min-Zusammenschnitt des Fußball-WM-Films besorgt. Micky Hilgers hatte kurzerhand ein Kino besorgt und mit Pop-Corn und Cola (Ernährungsberater Hans Braun liest dieses hoffentlich erst heute Abend) für richtige Kino-Atmosphäre gesorgt. Der Film war erst wenige Stunden vorher fertiggestellt worden und von Regisseur Sönke Wortmann auf eigene Kosten nach MG geschafft worden. Er erhält als kleines Danke ein Trikot unseres Rekordnationalspielers mit allen Unterschriften. Der Inhalt des Films war aber nicht umwerfend mitreißend. Dafür wird HDH bei der letzten Besprechung für die hoffentlich richtige Motivation sorgen, auch wenn sie dieses Mal etwas negativ formuliert ist, um einer eventuell zu früh eingetretenen Zufriedenheit entgegenzuwirken. Er gibt immer wieder mit einem Zitat zu denken. Das heutige stammt von der amerikanischen Basketballtrainer-Legende John Wooden:
„Failure waits for all who stay with some success made yesterday. Tomorrow you must try once more and even harder than before.“
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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