Der Elefant im Lampenladen
In Indien feierte man gestern das Lampenfest. Überall stellten die Menschen Schalen mit Öllichtern in ihre Häuser und Fenster. Dazu frischer Blütenschmuck. Beides im hinduistischen Glauben Riten, die Glück bringen sollen. Auch der Elefant gilt als solcher. Auf den kommen wir später zurück. Unser Hotel hatte die Lobby dem Feiertag entsprechend besonders ansprechend gestaltet. Inmitten des Flures ein ungefähr zwei Meter Durchmesser großes Blumenbild, acht Kreissektoren mit verschiedenen Blüten über die gesamte Fläche farbig dekoriert, in der Mitte dicke Adventskranzkerzen, die das Licht spendeten. Ein hübscher Anblick.
Kurz vor Mitternacht, wir waren gerade vom Spiel zurück und wollten in der Bar noch einen Absacker trinken, war dieselbe aber bereits geschlossen. Obwohl die Bedienung noch mit den letzten Gästen an der Theke an der Arbeit war, wurde uns das Frustbier, mit dem wir den Ärger über die schlechten Schiedsrichterleistungen ein wenig wegspülen wollten, verweigert. Das steigerte die Überlaunigkeit eines Staff-Mitglieds, das sich böse bei den Hotelverantwortlichen an der Rezeption über diesen mangelnden Service in einem Fünfsterne-Hotel mit 7-Sterne-Preisen (an die 200 US-Dollar pro Nacht) beschwerte. „Head of delegation“ Hans Baumgartner hatte inzwischen im Asien-Restaurant eine letzte Bierquelle aufgetan und rief uns zum dortigen Eingang. Während gegenüber unser Betreuer Samuel auch den Bierhahn der Bar wieder für uns in Betrieb gesetzt hatte, und zur anderen Seite der Lobby zum Kommen bewegte. Inmitten der schon angesprochene deutsche Elefant im indischen Lampenladen oder Blumenbeet, zur Samuel-Seite schauend, zur Hans-Seite rückwärts sich bewegend. Er landete natürlich prompt im Blumenbeet, trampelte ungestüm die Adventskerzen um. Hosen und Schuhe voller Wachs. Für die lange ungecremten Timberlands vielleicht nicht das Schlechteste. Meine Hose musste ich heute morgen in die Reinigung geben.
Berichtigung
In-Teames-Leser Michael von Ameln schrieb uns nette Grüße. Im lag aber die folgende Korrektur am Herzen:
"Leider hast Du heute eine fehlerhafte Nachricht ins Netz gesetzt. Neben Rom als Apostelkirche der beiden Apostel Petrus und Paulus und auch der Thomaskirche gibt es weitere Apostelgräber: Beispielhaft Trier mit den Gebeinen des Heiligen Apostels Matthias und in Spanien das Grab des Heiligen Apostels Jakobus in Santiago. Aber besonders ist an Indien natürlich, daß die dortigen Thomas-Christen der römisch-katholischen Kirche angehören, jedoch die Gottesdienste nach einer „eigenen“ Liturgie feiern, so daß man selbst als katholischer Christ nur schwer die Gemeinsamkeiten mit der „römischen Zentrale“ entdecken kann." - Soweit Michael von Ameln, der es als ausgebildeter Theologe (darum haben wir ihn das schließlich lernen lassen) besser wissen muss. Ich habe nur die Informationen unseres sehr kompeten Liaison officer Siva und die der deutschen Inschrift in dieser Kirche weitergegeben. Aber mir liegt natürlich auch daran, dass In-Teames-Leser immer bis ins letzte Detail bestens informiert sind. Danke Michel.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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