Die Heide ist green
Gestern Lüneburg. In jedem Jahr gibt es vor dem HamburgMasters noch ein Extra-Länderspiel, zumeist in Duisburg. In diesem Jahr nur ein kleiner Abstecher, zusammen im Bus mit den Argentiniern in die wunderschöne alte Hansestadt mit ihren Treppengiebeln der norddeutschen Backsteingotik - nach Lüneburg. Es wurde etwas eng im Bus, 52 Personen für 50 Plätze. Doch Mario hat immer eine Idee. Mit Blick auf den 12 Fahrzeuge starken VW-Fuhrpark (wie immer von „Bressi“ de Cuvry umsichtig und liebenswürdig organisiert), der auch dieses Mal wieder das Turnier ausstattet, war für Mario das Beste aus der Produktpalette natürlich gerade richtig. „Ich nehme den Fötus“. Dann ging es los und nach 80 Minuten erreichten wir Lüneburg und die neue Platzanlage des rührigen HC, die sich schon zwei Stunden vorher merklich füllte. Die Lüneburger um ihren engagierten Vorsitzenden Dr. Thomas Rochlitz (ja, er ist verwandt. Die Hockeyfamilie…) hatten alles richtig gemacht, um viele Zuschauer zu gewinnen. Als Vorspiele Begegnungen der Jugendauswahlmannschaften von Hamburg und Niedersachsen. Viel Werbung auch in den Vereinen Niedersachsens und Bremens. Und ganz viele Ideen für Vorverkaufswettbewerbe aller Vereinsmannschaften. Ein riesiger Sog entstand und schon vor vier Wochen meldete mir Dr. Rochlitz, dass allein 450 Karten im Vorverkauf an den Mann (natürlich auch Frau und Kind und ganze Familien) gebracht worden waren. Bis gestern waren es über 1000 und zum Spiel säumten ungefähr 1800 Zuschauer die extra aufgebaute Tribüne und die Gegenseite. Gute Hockeystimmung, die Junx waren begeistert und boten den gespannten Zuschauern trotz der sehr kühlen Witterung mit heftigem Wind ein erwärmendes Match. Schnell und dynamisch, wie man es inzwischen überall in deutschen Landen kennt und – wie das schon typisch ist für das moderne Hockey – mit vielen Toren.
Es gab noch etwas Besonderes gestern. Dr. Michael Green machte sein 300. Länderspiel in der Lüneburger Heide. Dort, wo auch alles angefangen hatte. Am 3.4.1993 hat er ebenfalls in der Heide, in Celle, der wunderschönen Fachwerkstadt in der Südheide, sein 1. Länderspiel gegen England absolviert. Zusammen mit Björn Michel übrigens, der nur wenige Länderspiele mehr aufweist, obwohl er im Gegensatz zu Mike auch in der Halle immer dabei war. Auch gestern versah der Arzt und angehende Ehemann wie gewohnt souverän die linke Abwehrseite. Seine Duelle mit de Noijer und anderen Weltklassespielern sind inzwischen legendär. Trotzdem staunten gestern einige Mannschaftskameraden, die 300er-Marke bedenkend, wie man es im Hockey so weit bringen kann, „ohne schlagen und schlenzen zu können“. Bis zum Welthockeyspieler des Jahres 2002 immerhin.
Ein schöner Tag mit einem Hockeyleckerbissen ging dann auf Einladung der gastlichen Lüneburger mit einem gelungenen Abend im „Melzer“ zu Ende. Argentinier und Deutsche in einem mittelalterlichen Kellergewölbe bei italienischer Kost. Sehr lecker, sehr gelungen. Sehr lockere Stimmung zwischen den Spielern beider Teams, die sich seit Jahren sehr gut verstehen und wie unser Mike mit dem Argentinier Lombi eng befreundet ist. Die Lüneburger sollten häufiger Länderspiele ausrichten.
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