Anlaufschwierigkeiten
…die hatte die deutsche Mannschaft gestern in einem hochklassigen Hockeyspiel zwischen Weltmeister und Vizeweltmeister. Zumindest im erfolgreichen Abschluss. Das war Hockey vom Allerfeinsten, was die beiden Spitzenteams da gestern den 500 Zuschauern auf der groß hergerichteten Anlage des ATV Leipzig boten. Hier wird ja im nächsten Jahr auch die Feldhockey-Europameisterschaft ausgetragen. Aber über das Spiel ist ja hoffentlich bald an anderer Stelle zu lesen. Bernhard Peters war mit der Leistung seiner Mannschaft trotz der Niederlage zufrieden. Denn für uns beginnt jetzt erst die heiße Phase der Olympiavorbereitung, die den Leistungshöhepunkt der Spieler im August bringen soll. „Wir können sicherlich noch einiges draufsetzen“, sein gestriges Fazit. Und im Hockey misst man sich in der Vorbereitung auf große internationale Meisterschaften mit den Besten, statt mit drittklassigen Inselvölkern wie in anderen Sportarten. Aber sie sollen ja hier wie immer über das Drumherum erfahren und das mit zwei Tagen Verspätung, denn es gibt Anlaufschwierigkeiten, ins Internet zu kommen. Die Telefonanlage der Sportschule Abtnaundorf, in der wir wieder einmal unsere Zelte aufgeschlagen haben, ist lahm gelegt. So bin ich nun Gastnutzer in der Geschäftsstelle des Sächsischen Hockey-Verbandes.
Was geht hier vor?
25 Spieler hat Bernhard Peters hier in Leipzig zusammen gerufen. Da fünf Alsteraner und zwei Spieler des Real-Polo Club Barcelona (Wein, Dr. Green) beim Europa-Cup in Barcelona weilen, haben fünf Spieler aus dem Perspektivkader (Till Kriwet, Niklas Emmerling, Carlos Nevado, Moritz Falcke und Nikolaus Meinert) Gelegenheit, hier mit den „Großen“ zusammen zu trainieren. Und die beiden Erstgenannten durften gestern auch mitspielen. Heute Nachmittag werden alle fünf zusammen mit den ebenfalls hier anwesenden Spielern des C-Kaders gegen Ägypten (gestern 1:1) spielen. Nach diesem Länderspiel- und Europacup-Wochenende wird Bernhard Peters einen ersten Schnitt in der Nominierung für Athen vornehmen und den 25er-Kader reduzieren. Bis er Mitte Juli die undankbare Aufgabe hat, aus einem Kader von weit mehr als 16 Weltklassespielern einigen sagen zu müssen, dass der Olympiazug ohne sie abfährt.
Insofern stehen alle Spieler hier und in den nächsten Wochen unter besonderer Belastung. Aber das zeichnet sie alle aus, dass sie dann erst recht zu ihrer Stärke finden. Vielleicht ist diese Situation der Grund, dass nicht allzu viel daneben geht, was dem Chronisten den Bericht über das InTeam-Leben erleichtern könnte. Justus ist geradezu ein Musterbeispiel für Zuverlässigkeit. Heute morgen war sein Trikot unter den 6 von 18, die mir zur Wäsche abgegeben werden sollte. Ich fürchte, ich muss mir hier einen neuen Justus aufbauen. So lange das nicht der Fall ist, muss ich selbst, zumindest für sprachliche faux-pas sorgen. Da wir hier zur Anlage des ATV selbst per Pkw fahren, aber nur knapp mit Pkw besetzt sind, wollte ich dafür sorgen, dass alle immer zu Spiel und Training kommen. Deshalb die eindeutige Ansage. „Nur wenn ihr voll seid, dürft ihr fahren.“ Ich hoffe, ich werde nicht für voll genommen.
Heute ist Spielpause. Zumindest im Hockey. Dafür sind wir Gäste des hiesigen Landesbank-Vorstands Jürgen Klumpp (ehemals Rot-Weiss Köln), der uns und das australische Team heute Nachmittag zu einem Golfwettkampf mit anschließendem Grill eingeladen hat. Wir werden berichten. Und wir haben Geburtstag zu feiern. „Der General“ hat heute Geburtstag. 24 Jahre alt. Wie üblich wurde er zum Frühstück mit Torte, Gummibärchen und dieses Mal einem von Hupe angestimmten besonderen Geburtstagsständchen aus der Reinigungswerbung begrüßt. Wie heißt es dort so schön und galt bestimmt von jeher der Hockeykunst unseres Eike Duckwitz: „Der General, der General macht alles sauber.“
PS
Schade, dass Sie über unsere Fanmail-Seite nicht gratulieren können. Vielleicht geben unsere Webmaster die Seite bald wieder frei und alle nutzen sie mit Verstand.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
|