Fernsehspiel
Es hätte so eines dieser unvergesslichen Spiele werden, wie sie kein Drehbuchautor sich besser hätte ausdenken können. Die jungen Gipfelstürmer schon nach kurzer Zeit aus allen Wolken gefallen. O:2 nach 15 Minuten, alle Hoffnung dahin. Aber die Junx kommen zurück, schaffen zur Halbzeit den Anschluss, nach der Halbzeit einen wunderbaren Ausgleich. Und auch sonst war alles nach bester Fernsehmanier angerichtet. Hier die Guten, da die bösen Spielverderber in dunkelgrün mit eklatanten Fehlentscheidungen. Aber leider kein Happy-End, sondern schon in der regulären Spielzeit unmittelbar vor Spielschluss der sudden-death.
Für René Hiepen trotzdem sicherlich ein Spiel nach Maß, in dem er munter auf der Klaviatur der Emotionen spielen konnte. Was hätte er erst aus einer Verlängerung herausgeholt.
Aber auch sonst hatte sich der Hockeyfreund einiges einfallen lassen. Sie haben es sicherlich besser als ich auf dem Platz am Bildschirm verfolgen können. Eine Vielzahl von Extrakameras, die für eine dichte Atmosphäre sorgten. Ein durchdachtes Konzept, das alles bedachte. Ein Großaufgebot an Mitarbeiter, 35 an der Zahl. Vom Vorspann über die Moderation bis zu einigen Highlights, die es bei solchen bedeutenden Sportereignissen noch nie gegeben hat. Wo ist es möglich, dass der Coach auf der Bank mit einer Standleitung mit dem Kommentator verbunden ist, der dann das Zeichen gibt, den Ton hochzufahren (denn sonst hätten Sie ja vielleicht auch Nichtstubenreines mitgehört).
Eben fällt, auch das ein Fernsehspiel, während ich dieses schreibe, das 2:0 für die Slowakei. Schaun mer ma, ob sich auch Klinsis Jungs zurückkämpfen.
Und Bernhard Peters, vor kurzem noch der Medienmuffel schlechthin, gestattete sogar, dass das ZDF-Team in der Halbzeitpause live bei der Besprechung in der „Kabine“ (hier in Leipzig im Zelt) dabei sein konnte. Dazwischen immer wieder Interviews, mit Bernhard Peters und den Spielern, eine toll gemachte Sendung des ZDF. Dank an René Hiepen, der hier kreativ mit und für Hockey im Fernsehen warb. Schade, dass das Ergebnis nicht stimmte und damit die Übertragung des Endspiels morgen entfällt.
Die Mannschaft will morgen noch einmal alles geben. Schon allein deshalb, um sich mit einem dritten Platz für den Club der Besten am Ende des Monats in einem Robinson-Club in Italien zu qualifizieren. Dort werden sie auch auf die Vize-Europameisterinnen treffen.
PS
Viele bekannte Hockeygesichter waren heute auf der Anlage. Ich habe Ihnen ja schon den Besuch von Kunz, Michel, Bechmann, Dr. Green angekündigt. Auch viele Damen-Nationalspielerinnen sind hier und die Eltern der Spieler zum großen Teil. So auch Wittis Vater Lutz. Auf der Suche nach einem Hotel sah er ein „Best Western“-Schild, parkte und ging hinein. Ein wunderschönes Mädchen empfing ihn an der Rezeption. Höflich fragte er, ob denn noch ein Zimmer bis Sonntag frei sei. „Mit Pflege oder ohne?“ – die Frage der Schönen. Nicht, was Sie denken. Lutz hatte versehentlich den Eingang zum neben dem Hotel liegenden Altersheim gewählt.
PPS
auch das andere Fernsehspiel war nicht besser: 0:2. HockeyHerzliche Grüße an unseren Psychologen Hans-Dieter Hermann nach Bratislava.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
|