Hotel zum Heiligen Bernhard
Die meisten der Junx haben es wahrscheinlich noch gar nicht gemerkt, wo sie seit Donnerstag hausen: Hotel San Bernardo. Der Meister lädt ein. Grund, einmal dem Namen auf dem Grund zu gehen, der doch alles andere als mediterran klingt. Richtig. Germanisch und althochdeutsch ist seine Herkunft. Ber(a)nu steckt in ihm, germanisch der Bär. Jetzt ist es heraus, woher das Lieblingsschimpfwort (im besten Wortsinne, wirklich ganz lieb gemeint) des großen Junx-Bändigers stammt. „Jetzt pass mal auf, du Eierbär!“ – drückt allgemein hochgeschätzte Anerkennung des Meisters aus. Und „-hard“? Nichts anderes als „kräftig, hart, stark“. Einmal mehr: nomen est omen. Wo passt nun wiederum dieses Wort mehr als in der italienischen Hauptstadt? Und hierher wurde der Name Bernhard im 9. Jahrhundert durch Ritterdichtung und romantische Bewegung gebracht.(Hupe, der gerade vorbeikommt, meint jedoch, der „heilige Bernhard“ hätte mit seinem irdischen Namensvetter hier wenig gemein. Unzweifelhaft eher ein Paradoxon). So viel zum bildungsbürgerlichen Teil der heutigen Berichterstattung.
Ganz handfest sportlich ging es soeben in der morgendlichen Spielanalyse der 2. Halbzeit des gestrigen Spiels zu (die erste Hälfte wurde noch gestern am späten Abend abgehandelt). Trotz des Sieges gab es viele Spielabschnitte, wo uns die Hollies zu gefährlich nahe gekommen waren. Die sieben Ecken sprechen ihre Sprache. Aber auch in einigen anderen Situationen (unbedrängte Schlenzer von hinten heraus durch Take Taekema; Freischlaggefahr vor unserem Kreis, die zu Ecken führte) waren Fehler zu analysieren und Gegenmittel herauszuarbeiten. Das ist immer Teamarbeit. Peters bezieht seine Spieler ein, gemeinsam werden Gegenstrategien überlegt, bedacht, verworfen und die vermeintlich beste Lösung verabredet. Immer geschieht dieses auch bei der Vorbereitung der Ecken, ob für oder gegen. Immer ist die Mannschaft gefragt und Peters respektiert deren Vorschläge.
Kein Wunder, findet sich doch heute Nachmittag die geballte Ladung von 2473 Länderspielen auf den Schultern der 16 Akteure. Einer mehr wird in den dann aus 8 Spielern bestehenden 200er-Club aufrücken. Christoph Eimer hat sich die Mannschaft zu diesem Ereignis nach Rom eingeladen. 154 Länderspiele hat jeder im Schnitt auf dem Buckel. Dabei wird ein 200er-Mann sogar auf der Zuschauertribüne Platz nehmen. Sascha. Der Bundestrainer hat ja 9 Stürmer hier vor Ort, da müssen leider einige pausieren. Heute werden (vorn und hinten) Justus Scharowsky, Philipp Zeller, Tobias Hentschel, Christian Domke, Matthias Witthaus und eben Sascha Reinelt nicht dabei sein. So hat es, der noch nicht heilige, große Bernhard bestimmt.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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